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Gartentipp Oktober 2012
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Nur weibliches Pampasgras entwickelt große Blütenfülle
Manchen Gärtner mag es verwundern, dass in seinem Garten das Pampasgras klein bleibt, nicht so viele üppige Wedel entwickelt und eher auseinander bricht. Die Gründe liegen in der Sortenwahl und der richtigen Pflege.
Im Handel als Jungpflanzen erwerblich ist das aus Argentinien stammende Pampasgras, Cortaderia selloana, in verschieden hohen Sorten. So wird Pumila nur einen Meter hoch und von Silver Comet, 1,5 m, und Sunningdale Silver, 2 m, deutlich überragt. Mit der Zeit bildet es starke Horste mit übergebogenen graugrünen, bis zu einem Meter langen Blättern, aus denen heraus sich die Blütenstände entwickeln. Die stark verästelten Blütenrispen dieser zweihäusigen, also männlichen und weiblichen, Pflanzen fallen vor allem bei den weiblichen Exemplaren besonders üppig aus und bleiben geschlossen, während bei männlichen Pflanzen die Blütenstiele eher auseinander brechen. Bei einem guten Wuchs werden die straff stehenden Stiele bei großen Sorten bis zu drei Meter hoch, und an ihren Spitzen glänzen dann die einen halben Meter langen silberweißen Wedel.
Dass es im Handel männliche und weibliche Pflanzen gibt, liegt an der unterschiedlichen Vermehrung. Preiswerter sind Pflanzen, die aus Samen gewonnen wurden; bei Ihnen ist das Geschlecht ungewiss. Besser ist es daher, Pflanzen zu kaufen, die vegetativ, also durch Teilung, von weiblichen Exemplaren entstanden sind.
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Bildunterschrift: Das Pampasgras entwickelt sich in wenigen Jahren zu imposanten Stauden, deren auffallende silbrige Fahnen den ganzen Herbst über leuchten. Bild: Peter Busch |
Auch wenn das Pampasgras einen etwas steifen Eindruck macht, ist es zweifellos das imponierendste und prächtigste Ziergras unserer Gärten; denn auch noch lange im Winter strahlen die großen Wedel der Pflanzen. Für Trockensträuße kann man diese Blütenrispen auch gut abschneiden und trocknen.
Bei uns ist die aus Südamerika stammende Pflanze aber nicht völlig winterhart und braucht Schutz vor strengen Frösten. Vor dem Einsetzen tiefer Minustemperaturen, die nach einem milden Winteranfang dann meistens doch noch eintreffen, wird der Blattschopf im oberen Drittel zusammengebunden und die Pflanze im Bodenbereich mit Laub geschützt. Neben einem Frostschutz wird so vermieden, dass zuviel Wasser an den Ballen fließt und dadurch Fäulnis einsetzt. Ein einfacher Schutz ist auch ein alter Weidenkorb ohne Boden, der zusätzlich mit Laub ausgefüttert wird. Bei starken Kahlfrösten, wenn der schützende Schnee fehlt, kann man die Pflanzen zusätzlich mit Reisig abschirmen.
Erst im Frühjahr schneidet man den Halmbusch zwanzig Zentimeter über dem Boden zurück, wobei darauf zu achten ist, eventuelle Neutriebe nicht zu verletzen. Das Frühjahr ist auch ein guter Zeitpunkt, alte Bestände über Teilung zu vermehren.
Im Garten benötigen die Pflanzen einen vollsonnigen, geschützten Standort in einem nahrhaften, humosen Gartenboden; eine Kompostgabe im Frühjahr wirkt sich gut auf das Wachstum aus. Ein zu feuchter Boden ist nicht geeignet, da Winternässe den Pflanzen schadet. Im Sommer hingegen benötigen sie viel Feuchtigkeit; einmal pro Monat kann man verdünnte Pflanzenjauche oder einen löslichen Volldünger hinzufügen.
Als dekorativer Standort bietet sich ein Platz vor Immergrünen, hinter Rosen, neben Terrassen, im Rasen oder im Hintergrund eines Teiches an. N & G