Gartentipp Februar 2012


Zimmerazaleen blühen bei kühlem Stand wochenlang

Im Winter gehören sie zu den beliebtesten Zimmerpflanzen, da sie in dieser Jahreszeit überreichlich ihre Blüten zeigen. Vergessen wird aber leicht, dass sie auch zu den anspruchsvollsten Zimmerpflanzen gehören, die im Winter blühen. Vom Gärtner aus dem Kalthaus bekommt man die Azaleen mit starkem Knospen- und Blütenbesatz, und sie finden ihren Platz im Haus dann häufig direkt im geheizten Wohnzimmer. Kommt dann auch noch eine direkte Besonnung hinzu, verblühen die Azaleen in kürzester Zeit; es setzt Laub- und Knospenfall ein, und aus einer reich blühenden Zimmerpflanze ist eine verkahlte, unansehnliche Wegwerfpflanze entstanden.

Schon beim Kauf ist darauf zu achten, nur robuste, ungeschädigte Exemplare zu erwerben. Die beste Qualität haben Azaleen mit gleichmäßigem Wuchs, einem starken Knopsenbesatz sowie ersten aufgehenden Blüten. Besonders sollte man auf ein dichtes Blattwerk achten; Pflanzen, die schon Blätter abgeworfen haben, werden im Haus schnell noch unansehnlicher.

Beim Kauf kann man aus einem großen Sortiment von Zimmerazaleen auswählen; es gibt klein- und großblumige, einfache oder gefüllte Sorten in den Farbtönen von weiß bis dunkelrot. Von der Größe kann man sich zwischen Miniaturpflanzen über meist zweijährige Exemplare mit einer Größe von gut 30 Zentimetern bis hin zu mehrjährigen Pflanzen, die als Hochstamm oder Pyramide erzogen werden, entscheiden. Der Kauf von großen und teuren Exemplaren kann aber nur dann angeraten werden, wenn man im Umgang mit Zimmerazaleen den grünen Daumen bewiesen und bereits erfolgreich Exemplare über den Winter gebracht hat.





Bildunterschrift: Beim Kauf von Zimmerazaleen sind Pflanzen auszusuchen, die noch keine Blätter abgeworfen haben und viele Knospen aufweisen. Bild: Peter Busch

Im Haus ist das allerwichtigste, den Pflanzen einen "Niedergang" zu ersparen. Wie auch bei anderen Zimmerpflanzen ist es für die Pflege ratsam, sich vorzustellen, wie die Azaleen in ihrer Heimat wachsen. Sie sind Bewohner kühler und feuchter Bergwälder Ostasiens und wachsen in kalkfreiem, humosem Boden. Hält man sich diese Wachstumsansprüche vor Augen, kann man mit Zimmerazaleen gar nicht viel falsch machen.

Gekaufte Pflanzen erhalten erst einmal für zwei, drei Tage einen kühlen, halbschattigen Stand in einem wenig beheizten Flur oder Zimmer. Nur während der Vollblüte werden die Pflanzen vorübergehend ins warme Zimmer, möglichst weit weg von Heizkörpern, genommen. Hier ist ihr Wasserbedarf besonders hoch, es wird ausreichend mit enthärtetem, temperierten Wasser gegossen; ein tägliches Übersprühen mit zimmerwarmem Wasser ist in beheizten Räumen ebenso zu empfehlen wie der Stand in einem größeren Untersetzer, der mit Kiesel und Wasser gefüllt ist. Der Ballen sollte aber niemals vernässt sein; denn kommt dazu noch Zugluft, ist mit einem Abfall der Blüten und Knospen zu rechnen.

Verwelkte Blüten werden ständig mit dem Stiel herausgekniffen und unansehnliche Blätter abgezupft. Bei dieser optimalen Pflege blühen die Zimmerazaleen über Wochen und erfreuen uns mit ihrer Blütenpracht.

Zimmerazaleen werden in aller Regel nach der Blüte weggeworfen; möglich ist aber auch eine Weiterkultur. Nach der Blüte bekommen die Pflanzen einen hellen und kühlen Standort; sie werden zurückgeschnitten und umgetopft. Bis Ende Mai behält die Pflanze diesen Standort und wird dann nach Möglichkeit schattig und geschützt, z. B. unter Beerensträuchern, in den Garten gepflanzt. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für die Wiederblüte; die Knospen bilden sich, ausgelöst durch die kühlen Nachttemperaturen, Ende August/Anfang September. Vor den ersten Nachtfrösten räumt man die Azaleen dann ins Haus, wo sie an einem kühlen Ort ihre Knospen weiterentwickeln. N & G

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